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Mainzer Hängematten-Weltrekord: Ein entbehrungsreicher Sommer

Um beim Mainzer Weltrekordversuch dabei zu sein, gab Holger R. aus Mainz alles. Beim Training ging er bis an seine Grenzen – und darüber hinaus.

Unter dem Motto „Mainz chillt“ wagt sich Mainz am 31. Juli 2016 im Rahmen der „Mainzer Sommerlichter“ an einen spektakulären, „aktiven Hängematten-Weltrekord“ (Zitat Flyer „Mainzer Sommerlichter“). 250 Hängematten sollen in einem 30-minütigem Event parallel extrembechillt werden.

Um beim großen Abhängen mit dabei zu sein, mussten sich die Teilnehmenden im Vorfeld anmelden, qualifizieren und üben, üben, üben. Holger R. aus Mainz fiebert dem Event entgegen, denn der 43-jährige Industriekaufmann will sich damit einen Lebenstraum erfüllen.

Vor sechs Monaten begann er, sich auf den Weltrekordversuch vorzubereiten. Am Anfang verbrachte er nur den Feierabend in einer Hängematte, um sich langsam an das Gefühl zu gewöhnen. Später tauschte er sein Bett gegen die schwingende Schlafstatt, ab April stattete er auch seinen Balkon mit einem Übungsgerät aus. Um sich voll und ganz seinem Training zu widmen, hängte er seinen Job gleich neben seiner Tageshängematte an den Nagel und konzentrierte sich voll und ganz auf den richtigen Schwingrhytmus. Doch Holger R. musste auch Rückschläge einstecken. Nach gut fünf Monaten hievte er sich aus seiner Hängematte und schleppte sich mit Verdacht auf Bandscheibenvorfall zum Arzt: „Ich dachte schon, alles wäre umsonst gewesen. Das Schlimmste ist die Ungewissheit, wenn man hilflos im Wartezimmer sitzt und den Weltrekord an sich vorbeiziehen sieht“, weiß der gebürtige Mainzer zu berichten.

Im Orthopädischen Zentrum Mainz waren nicht nur die Sprechstundenhilfen besorgt: „Was dieser Mann schon im Vorfeld geleistet hat, ist unfassbar. Ihm nun die Teilnahme aus gesundheitlichen Gründen verweigern zu müssen, wäre ein herber Rückschlag gewesen – nicht nur für den Patienten, sondern für ganz Mainz!“ erklärt der Ärztestab der Einrichtung in einer Stellungnahme.
Doch dann gab der behandelnde Arzt Entwarnung: In Holgers Lieblingskuhle hatten sich lediglich zu viele Verpackungsreste der ansässigen Lieferdienste gesammelt.

Was dieser Mann schon im Vorfeld geleistet hat, ist unfassbar.

So konnte er fleißig weitertrainieren und sich für das große Event am Sonntag vorbereiten. Falls er es schafft, erfüllt er sich nicht nur seinen Lebenstraum, sondern reiht sich auch in eine Liste großer Mainzer Namen ein: Oliver Strümpfel trug während des ZDF Fernsehgartens 25 Biergläser mit jeweils einem Liter Bier zeitgleich 40 Meter weit; Martin Klenke aus Mainz-Finthen flog das größte Werbebanner, das je von einem Helikopter gezogen wurde (5,107 m²) und Team Badekappe schaffte es, sich mit vier Leuten in eine Badekappe zu zwängen.

Jetzt heißt es also Daumen drücken für Holger R. und seine Mitstreiter. Ob er es schaffen wird?

Wer den Hänge-Helden Holger persönlich kennenlernen möchte, sollte unbedingt am Sonntag um 13 Uhr zur „Einlauf-Parade“ (Zitat Flyer „Mainzer Sommerlichter“) ans Rheinufer kommen…

Bildquelle Beitragsbild: http://www.haengematten-weltrekord.de